Schlagwort: Kapitalismus

  • jetzt.de: Zum Beispiel Politik

    jetztde„Die Erneuerung der Inhalte der Politik ist der Königsweg zur Erneuerung der Macht der Politik“, sagt der Soziologe Ulrich Beck. „Es gibt also nicht nur einen idealistischen, sondern auch einen machtstrategischen Idealismus.“ Heute möchte ich zehn Vorschläge machen, wie wir mithilfe von Politik und Demokratie den Grundprinzipien Freiheit, Gleichwertigkeit und Geschwisterlichkeit wieder den Vorrang vor Ausbeutung und Profitstreben geben könnten.

    Wem das zu utopisch klingt, der sei daran erinnert, dass bis vor wenigen Jahrzehnten auch Dinge wie Demokratie, Frauenwahlrecht, Gewerkschaftsrechte, Schwulenrechte oder ökologische Mindeststandards Utopien waren.

    1. Freiheit schaffen!
    Kein Mensch darf in seiner Freiheit, zu kommen, zu gehen oder zu bleiben, eingeschränkt werden. Niemandem darf verboten werden, egal wo, wie und mit wem zu leben, – es sei denn, um im Rahmen demokratisch gefasster Rechtsnormen zu verhindern, dass er oder sie die Freiheit oder Sicherheit anderer gefährdet. Viel mehr als für Kapital und Waren müssen Grenzen vor allem für Menschen offen sein.

    2. Ungleichheit begrenzen!
    Grenzenloser Reichtum schafft Armut, Umweltzerstörung und Machtmissbrauch und macht fast niemanden glücklich. Wenn kein Mensch mehr als zum Beispiel das 20-fache eines anderen bzw. des gesetzlichen Mindestlohns verdienen darf, und sich keine Privatperson mehr als eine maßvolle Obergrenze an Vermögen aneignen kann, erhöht das den Wohlstand für alle und ermöglicht die gleichberechtigte Teilnahme an demokratischen Prozessen. (mehr …)

  • jetzt.de: Zum Beispiel Alternativen zum Kapitalismus

    jetztdeEr hat das „Schwarzbuch Markenfirmen“ geschrieben, in „Uns gehört die Welt“ erklärt er Macht und Machenschaften von Konzernen – für jetzt.de macht Klaus Werner-Lobo Wirtschaft plastisch.

    Heute möchte ich über Alternativen zum Kapitalismus reden. Und bitte gleich um Entschuldigung, dass das in einer Kolumne wie dieser natürlich ein fast unmögliches Unterfangen ist: Zu komplex sind die Wirtschaftszusammenhänge einer globalisierten Welt, und zu gefährlich wäre es, hier einfache Lösungen zu erwarten.

    Wer das unmenschliche System des Kapitalismus mit seiner Fixiertheit auf persönliche Bereicherung auf Kosten anderer und der Umwelt kritisiert, wird schnell verdächtigt, auf das einzige weltweit bekannte Gegenmodell zu setzen: Den autoritären Kommunismus, wie er in den Sowjetländern gescheitert ist und wie er uns in Ländern wie China, aber auch zum Beispiel in Kuba noch immer vor Augen führt, dass autoritäre Modelle immer auf Kosten individueller Freiheit und der grundlegenden Menschenrechte gehen. (mehr …)

  • jetzt.de: Zum Beispiel Kapitalismus

    jetztdeEr hat das „Schwarzbuch Markenfirmen“ geschrieben, in „Uns gehört die Welt“ erklärt er Macht und Machenschaften von Konzernen – für jetzt.de macht Klaus Werner-Lobo Wirtschaft plastisch.

    So, jetzt aber. Ich habe ja versprochen, mich ein bisschen darüber auszulassen, warum die globale Ausbeutung durch Konzerne System hat und warum das nicht nur unglückliche Einzelfälle sind.

    Ihr habt sicherlich schon mal gehört, dass Banken und Investmentfonds sagen: „Geben Sie uns Ihr Geld, wir lassen es für Sie arbeiten!“ Sie versprechen uns damit, unser Geld zu vermehren. Vor allem jene, die sehr viel mehr Geld haben, als sie zum täglichen Leben brauchen, können dieses Geld zum Beispiel in Aktien oder Fonds investieren, wo es dann – quasi von selbst – mehr werden soll.

    Ok, ich gebe zu, dass das Vertrauen in Banken und Fondsmanager seit der Finanzkrise ein bisschen gelitten hat. Dennoch aber wird diese wundersame Geldvermehrung noch immer massiv beworben und sogar staatlich gefördert – etwa durch die Privatisierung der Rentenkassen anstelle der solidarisch finanzierten Altersvorsorge, wo jeder entsprechend seinem Einkommen etwas beiträgt.

    Was aber bedeutet das, „Geld für sich arbeiten“ zu lassen? Hat schon mal jemand einen Geldschein mit einem Spaten in der Hand gesehen? (mehr …)

  • Nie wieder Kapitalismus

    „Alle, die heute mitmachen, werden dereinst auch wieder mitmachen, wenn es heißen wird: »Nie wieder!«“ schreibt Robert Menasse in einem lesenswerten Beitrag für die Zeit über die scheinbare Unantastbarkeit des Kapitalismus:

    „Stellt euch vor, Anfang der dreißiger Jahre des 20. Jahrhunderts hätten selbst Antifaschisten gesagt: ›Der Faschismus ist unaufhaltsam, die Entwicklung geht mächtig und eindeutig in diese Richtung. Unsere Aufgabe ist es daher, diese Entwicklung mitzutragen und uns für diese Zukunft fit zu machen!‹ – würden wir heute diesen Pragmatismus (der doch zweifellos Recht hatte) bewundern oder nicht vielmehr diese Willfährigkeit verachten?“

    Anders gesagt: Wer heute nicht gegen den Kapitalismus und seine Proponenten in Regierungen und Konzernen auftritt, die uns den Massenmord an täglich rund 100.000 Menschen infolge von Hunger und Armut als Sachzwang verkaufen, wird sich einst fragen lassen müssen, warum er oder sie mitgemacht hat.

  • Der Kapitalismus bricht zusammen

    …behaupten Träger des „Alternativen Nobelpreises“ in einem aktuellen taz-Interview. Auch sonst steht dort noch Bemerkenswertes, z.B.:

    „Nehmen sie zum Beispiel das neue Saatgutgesetz der US-Verwaltung für den Irak: Alle Bauern im Irak sind demnach gezwungen, ihr Saatgut zu verbrennen. Sie dürfen Saatgut nur noch beim US-Konzern Monsanto kaufen. Das steht wörtlich so im Gesetz. Und das bringt Monsanto einen Schritt näher an sein Unternehmensziel: Monsanto hat nämlich den bescheidenen Anspruch formuliert, in 20 Jahren den Weltmarkt für Saatgut zu 100 Prozent zu beherrschen. Das ist alles, nur 100 Prozent.“

  • Arbeit und Kapital

    Hey Leute, lest diesen Telepolis-Artikel. Eine übersichtliche, leicht verständliche – und etwas andere – Analyse des herrschenden Wirtschaftssystems:

    In der öffentlichen Debatte um die (2. Welt-)Wirtschaftskrise wird meist von Lohnnebenkosten, zu hohen Personalkosten und allgemein zu teurer Arbeit gesprochen. Tabuisiert wird eine Debatte um die andere Seite dieser Medaille: die Kapitalkosten und Kapitaleinkommen. Jene stellen nicht nur die eigentliche Ursache der Wirtschaftskrise dar, sondern manifestieren zugleich eine gesellschaftlich legitimierte Art der Sklaverei, indem die Arbeits- und damit Lebenszeit der großen Masse der Bevölkerung in einer ungerechtfertigten Form einer vergleichsweise kleinen, aber vermögenden Minderheit zukommt. (weiter…)

  • Megaphon: "Herbergssuche"

    Das heurige Motto für Weihnachten steht bereits fest: Geiz ist geil. Die Parole des Elektrokonzerns Saturn ist wohl der formvollendetste Ausdruck eines Denkens, das den zynischen Egoismus zur allgemeinen Moral erklärt hat. Das Fest der Liebe ist schon lange abgeschafft, was zählt sind billige Schnäppchen unterm Gabentisch, die wir als Zeichen unserer Zuneigung verkaufen, verkaufen, verkaufen. (mehr …)

  • taz: "Shareholder's value"

    Die USA und Ussama Bin Laden haben eines gemeinsam: Sie gehören zu den Gewinnern der globalen Wirtschaft, die jährlich Millionen von Opfern hinnimmt. (mehr …)