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Gesagt

liberdade e segurança

Mãe e filha estavam caminhando pela praia.
Num certo ponto, a menina perguntou:
– “ Como se faz para manter um amor ? “
A mãe olhou para a filha e respondeu:
-“ Pegue um pouco de areia e feche a mão com força…“
A menina assim fez e reparou que quanto mais forte apertava a areia coma mão, com mais velocidade a areia escapava.
-“ Mamãe, mas assim a areia cai !!! “
-“ Eu sei, agora abra completamente a mão…“
A menina obedeceu mas veio um vento forte e levou consigo a areia que restava em sua mão.
– “ Assim também não consigo mantê-la em minha mão!“
A mãe, sempre a sorrir disse-lhe:
-“ Agora pegue outra vez um pouco de areia e
deixe-a na mão semi-aberta como se fosse uma colher… bastante fechada para protegê-la e bastante aberta para lhe dar liberdade.“
A menina experimenta e vê que a areia não escapa da mão e está protegida do vento.
-“ É assim que se faz durar um amor“.

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Warum ich im Moment keine Emails beantworte

Ueber der Strasse vor meinem Haus spinnt sich ein Netz aus Kabeln: Strom-, Telefon- und die Signalleitung der Strassenbahn sind unuebersichtlich ineinander verquirlt. Da ist es leicht, den Ueberblick zu verlieren.

Seit einigen Tagen telefoniert wer anderer auf meiner Leitung. Oder niemand. Ich jedenfalls nicht. Irgendein Techniker der brasilianischen Telefongesellschaft Telemar hat den Ueberblick im Kabelsalat verloren, und seitdem ist mein Telefon tot – und ebenso mein Internetzugang. Bloed, dass ich gerade jetzt dringend fuer ein Buchprojekt recherchieren muesste.

Mich wegen sowas zu stressen hab ich mir inzwischen abgewoehnt. Was mich aber wahnsinnig macht, ist die Macht, die so ein Telefonkonzern ueber meinen Alltag hat. Die lähmende Macht der Matrix. Zuerst ist die Hotline einen halben Tag besetzt. Dann kommuniziere ich zehn Minuten lang mit einer Maschine („wenn Sie ein Problem haben druecken Sie die 2, wenn Sie diese Frage noch einmal hoeren wollen druecken Sie die 3, wenn Sie nicht mehr koennen legen Sie einfach auf“). Dann befiehlt mir die automatische Stimme, von morgen 9h58 bis uebermorgen 9h58 zu Hause zu bleiben und auf den Techniker zu warten („wenn Sie wollen, dass der Techniker erst in drei Monaten kommt, bitte schoen, dann druecken Sie halt die 4“). Gegen Ende der brav zu Hause verbrachten Zeit (endlich wieder mal Buecher lesen, endlich wieder mal selber kochen!) kommt der Techniker, steht ratlos vor dem Kabelsalat, kratzt sich am Kopf und sagt, das koenne nur der loesen, der das da verbrochen hat. Der wuerde in einer Stunde kommen. Einen halben Tag spaeter krieg ich einen Anruf von der Telemar dass jetzt der Techniker kommt. Am nächsten Vormittag kommt tatsaechlich ein Techniker, steht ratlos vor dem Kabelsalat, kratzt sich am Kopf und sagt, das koenne nur der Supervisor loesen. Der wuerde vermutlich noch heute abend kommen. Das war gestern. Heute hab ich bei der Telemar mittels der Tastenkombination 3-3-4-7-1-3-5 („wenn Sie eine Frage haben, die nichts mit Ihrem Problem zu tun hat“) erstmals eine menschliche Stimme erreicht.

Ich bin grundsaetzlich dagegen, die Sklavinnen von Grosskonzernen zu beschimpfen. Aber manchmal kann ich nicht anders. Abgesehen davon, dass die Telefonsklavinnen wahrscheinlich eh Party haben, wenn ich auf Portugiesisch loslege. Ich sag dann Dinge wie „Und richten Sie dem gefickten Hurensohn von Geschaeftsfuehrer aus, dass ich ihm demnaechst in seinen Swimmingpool pisse“ oder „Die Scheissaktionaere der Telemar sollen mal sehen wie es ist bei Regen den Bus zu versaeumen“. Aber hallo! Nicht mit mir! Die nehmen das übrigens auf Tonband auf, bei der Telemar („wir weisen Sie darauf hin, dass wir Ihren Anruf aus Sicherheitsgründen aufnehmen“). Ich hätt davon gern ein Best of.

Inzwischen warte ich auf den technischen Supervisor und bitte um Verstaendnis, dass ich im Moment keine Emails beantworte.

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12 horas

ich leide an einer in tropischen regionen fatalen krankheit: ich habe pünktlichkeit. in brasilien pünktlich zu sein ist nicht nur sinnlos, sondern unhöflich. wenn dich zum beispiel jemand für neun uhr einlädt und du kommst vor elf, dann ist das schlicht und einfach aufdringlich. verkompliziert wird die sache dadurch, dass kinos, flüge, busreisen und andere ereignisse oft pünklich beginnen. und oft nicht. nur bei konzerten kann man sich darauf verlassen, dass sie später anfangen.
private termine wiederum folgen dem spiel der freien kräfte. seit einiger zeit interessiere ich mich für eine frau. für samstag hatte ich sie zum mittagessen eingeladen. sie versprach um 10 uhr vormittags nochmal anzurufen um mir ihre ankunftszeit mitzuteilen.
um zwölf uhr mittag rufe ich ihre mobilbox an.
um ein uhr erreiche ich sie persönlich. sie sagt, dass sich das mit dem mittagessen nicht ausgehen wird, aber wir könnten uns um drei bei einer super veranstaltung treffen. um fünf vor drei ruft sie an, dass sie noch schnell den text fertigschreibt und dann halt einfach nachkommt.
die veranstaltung beginnt um vier und ist super. nach dem ende ruf ich an und erzähl ihr dass es super war.
sie schlägt vor, dass wir ein bierchen trinken könnten, so um halb elf.
um fünf vor halb elf – ich hab mich extra bemüht es ein bisschen knapp werden zu lassen – stehe ich an der bushaltestelle. um eins vor halb elf überlege ich, ein taxi zu nehmen. ich halte durch. um zehn nach halb elf betrete ich das lokal, im kopf bereits die fertige entschuldigung für meine verspätung.
um elf habe ich das erste bier getrunken.
um halb zwölf das zweite.
ich ruf an.
ich rede gerne mit ihrer mobilbox, ich könnte es hunderttausendmal hören wie sie ihren namen ausspricht!
um zehn nach halb zwölf ruft sie an: „ich bin gleich da“.
ich könnte sauer sein. ich habe gelernt sauer zu sein wenn einen wer sitzen lässt. nicht sauer zu sein, habe ich gelernt, würde bedeuten ein weichei zu sein.
ich entscheide mich für die weichei-variante. ich sitze glücklich bei meinem dritten bier und beobachte das leben rund um mich herum. in so einer bar gibts immer jede menge leben, kinder, die kaugummis verkaufen, zahnlos grinsende herren, lächerliche machojungs und viele sehr super aussehende frauen. was will man mehr?
kurz nach mitternacht kam sie. sie hat noch ihrem vater zum geburtstag gratuliert, auf dem weg einen freund getroffen mit dem sie lange nicht gequatscht hat und dann der verkehr und so. ich hab ihr erzählt wie sich ein europäer so fühlt wenn er wartet. es wurde ein wunderbarer abend.

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Buddha begegnet

Und weil mir fad war bin ich heute mit der strassenbahn in den urwald gefahren. Die Floresta da Tijuca beginnt ja nur zehn minuten von hier, man hat dort eine gute aussicht, kann quellwasser trinken und sieht unter baumriesen begrabene villen aus der steinzeit, so wie im Dschungelbuch.

Dann war da ein schild mit der aufschrift „buddhistischer tempel“ vor einer schmalen stiege, die auf einen steilen berg fuehrte. Bin ich natuerlich rauf, hunderte stufen emporspringend. Die stiege wurde von einer schwarzen katze bewacht und fuehrte in einen wald aus riesigen bambusbaeumen, in dem kleine affen ihren schabernack trieben. Dahinter erstreckte sich eine lichtung, von steinernen loewen umrandet, an deren ende ein einfaches haus stand. Ich trat durch eine offene tuer, die geradewegs in die kueche fuehrte. Der moench, der dort seinen dienst tat, wies mir den weg zum abt des klosters.

Dieser war ein alter mann mit halb erblindeten augen. Er sass in einer winzigen kammer vor einem tisch, der mit nylonsackerln und schriftstuecken uebersaet war. An der wand hing ein bild von Charlie Chaplin und eine auf neun stehengebliebene uhr.

Der alte abt hiess mich auf einem stuhl platz nehmen und erklaerte mir dann das leben. Er sagte mir, dass ich ein idiot sei und sonst noch allerlei vernuenftige dinge. So verging stunde um stunde, wir lachten viel und ich vergass meine dringenden termine. Der weise mann redete, fragte mich dies und das und ich gab ihm recht, bis er mich schliesslich mit glueckwuenschen und guten ratschlaegen entliess. Ich huepfte ueber die lange stiege und fuehlte mich ganz erleuchtet.

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