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Buch

Jetzt online: Uns gehört die Welt!

coverIm September erscheint mein neues Buch „Uns gehört die Welt! Macht und Machenschaften der Multis“ im Hanser-Verlag. Ab sofort ist die dazugehörige Online-Plattform unsdiewelt.com mit zahlreichen Features und Vernetzungsmöglichkeiten online. Hab ich selbst gemacht (und in letzter Zeit wenig geschlafen). Lob, Kritik und Anregungen sind sehr willkommen!

Multinationale Konzerne und deren Shareholder betrachten die Welt als Ware, mit der man Profite machen kann. Menschenrechte, Demokratie und Umwelt bleiben dabei auf der Strecke. „Uns gehört die Welt!“ erklärt die Zusammenhänge zwischen globaler Wirtschaftspolitik, Armut, Krieg, Kinderarbeit, Migration, Umweltzerstörung und unserem Alltag. Es ist aus Diskussionen über das Schwarzbuch Markenfirmen entstanden und soll junge und erwachsene Menschen ermutigen, sich gegen Ausbeutung, Diskriminierung und Konsumterror zur Wehr zu setzen. Jugendliche sind nicht per se politikverdrossen, konsumgeil und markentreu, sie werden dazu gemacht. Gegen die Macht der Multis hilft vor allem Selbstvertrauen, Information, solidarisches Handeln und Zivilcourage. Das ist unsere Welt, wir lassen uns nicht verkaufen! Und schon gar nicht lassen wir uns für dumm verkaufen!

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Buchempfehlung 1

Ich such mir meine FreundInnen ja nicht danach aus, dass sie gute Bücher schreiben. Einige von ihnen tun es aber trotzdem. Und zwar sogar ganz hervorragende.

felberChristian Felber hat soeben sein opus magnum veröffentlicht, in dem er nichts weniger als ein neues Wirtschaftssystem jenseits von Kommunismus und Kapitalismus ausrufen möchte. Sein Ziel: Dass in der Wirtschaft dieselben humanen Werte gelten mögen wie in zwischenmenschlichen Beziehungen. Das ist nicht alles neu und findet sich zum Beispiel bereits in anarchistischen Theorien, auch wenn diese im Buch (warum eigentlich nicht?) keine Erwähnung finden.

Minutiös und mit einer fast unpackbaren Fülle an Beispielen und Zitaten belegt Christian, dass der Kapitalismus seine eigenen Versprechen wie Freiheit und Wohlstand nicht einlöst und dass seine Grundpfeiler wie Wettbewerb und Gewinnstreben konsequenterweise menschliches Leid und die Zerstörung des Planeten verursachen. Stattdessen fordert der Autor politische und gesetzliche Rahmenbedingungen, die das Gemeinwohl anstelle des Profitdenkens als oberstes Ziel des Wirtschaftens („Werte schaffens“) setzen sollen.

Das Buch ist schon wegen seiner überaus klaren Argumentation lesenswert, und ebenso weil es dankenswerterweise auch „soziale Marktwirtschaft“ und „Corporate Social Responsibility“ als contradictio in adjectu entlarvt, weil soziale Ziele mit Profitorientierung nicht vereinbar sind. Keine Antwort wird man auf die Frage finden, auf welche Weise das herrschende System das Feld räumen soll, um den Vorschlägen des Autors Platz zu machen. Gutes Zureden allein wird wohl nicht reichen.

Christian Felber: Neue Werte für die Wirtschaft. Eine Alternative zu Kommunismus und Kapitalismus.

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Buchempfehlung 2

milbornCorinna Milborn hat in Nigeria und Europa recherchiert, wie zehntausende junge Frauen aus ihrer Heimat verschleppt und bei uns in die Prostitution gezwungen werden: Mithilfe falscher Versprechungen, Drohungen und Voodoo-Zauber werden Nigerianerinnen aus der Region Benin City in fast schon industriellem Ausmaß auf die beschwerliche Reise nach Mitteleuropa geschickt und müssen hier für 20-30 Euro ihren Körper feilbieten, bis sie ihre angeblichen „Schulden“ von 45.000 bis 60.000 Euro an ihre Zuhälterinnen, die sogenannten „Madames“, abbezahlt haben.

Jeder dritte Mann, schätzt die deutsche Hurengewerkschaft Hydra, nimmt regelmäßig die Dienste von Sexarbeiterinnen in Anspruch. Allein in Wien besuchen täglich 15.000 Freier Prostituierte. Doch auch der Staat ignoriert das Problem des Menschenhandels – die rassistischen Fremdengesetze fördern ihn sogar: Asylwerberinnen dürfen hier zwar keine normalen Jobs machen – aber legal als Prostituierte arbeiten. Während des Asylverfahrens können die Frauen also ausgebeutet werden, ohne Verfolgung durch die Behörden zu fürchten. Nach drei bis vier Jahren werden sie dann abgeschoben. „Die Menschenhändler importieren die Ware. Der Staat schiebt sie wieder ab, wenn sie ausgelaugt ist.“ (siehe auch den Artikel Business mit der „Ware Frau“ im heutigen Standard).

Kreutzer/Milborn: Ware Frau. Auf den Spuren moderner Sklaverei von Afrika nach Europa.

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Das böse Geschäft mit dem guten Gewissen

Scannen00012Das österreichische Wirtschaftsmagazin trend hat mich interviewt und eine kritische und gut recherchierte Titelgeschichte zum Thema „Corporate Social Responsibility“ verfasst.

Das Schöne daran: Anders als die meisten Publikationen der letzten Zeit kommt der Artikel ohne den krampfhaften Versuch aus, an der Selbstbeweihräucherung der Konzerne auf Teufel komm raus (und an der Realität vorbei) was Gutes zu finden. Keine Hybridauto-Hymnen und keine LOHAS-Euphorie. Auch Labels wie das der Rainforest-Alliance, die Chiquita, Kraft Foods & Co. als „fair“ zertifiziert (ich nenne das Fairtrash) werden als „billiger Ausweg“ erkannt. Bravo!

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Buchpräsentation mit Leo Bassi

ich habe hier schon ein paarmal über den radikalclown leo bassi geschrieben. gestern hatte ich die große ehre, gemeinsam mit leo bassi dessen neues buch „la revelación“ – eine scharfsinnige abrechnung mit den monotheistischen religionen – auf dem internationalen clownfestival festiclown in santiago de compostela zu präsentieren.

beim abendessen erzählte der 55jährige über seine schwierigkeiten, als spross einer traditionsreichen zirkusfamilie ein buch zu schreiben. er selbst habe seinem vater lesen und schreiben beigebracht, während sein onkel, der es als erfolgreicher clown zum multimillionär gebracht hat, analfabet geblieben sei. und laut bassis mutter schrieben nur „zivile“ bücher, zirkusmenschen niemals. „zivile“ haben nämlich nicht die die eier, von der manege oder bühne aus den menschen die dinge ins gesicht zu sagen.

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Buchtipp: „Festung Europa“

Meine Freundin Corinna Milborn hat soziale Brennpunkte in- und außerhalb Europas bereist, die Schicksale verzweifelter und hoffnungsfroher Menschen begleitet und ein längst fälliges Buch geschrieben: Gestürmte Festung Europa – Einwanderung zwischen Stacheldraht und Ghetto. Ihr Resümée: Europa braucht MigrantInnen, und je mehr es versucht Menschen aus seiner Mitte auszuschließen oder von seinen Rändern abzuschieben, desto größer das Sicherheitsproblem das sich der Kontinent damit einbrockt.

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