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Flüchtlinge: Weil sie leben wollen und nicht nur überleben

Heute fand im Wiener Landtag auf Verlangen der Grünen eine Debatte zum Thema „Menschenwürdiger Umgang mit Flüchtlingen in Österreich“ statt. Hier meine Rede, die ich – zum lautstarken Missfallen der rechten Oppositionsparteien – auf Englisch begonnen habe, da einige der Flüchtlinge die Debatte auf der Galerie verfolgten:

First of all, I want to give my respect and my warm welcome to all the Refugees and their supporters who are struggling for nothing less than being treated as human beings in Austria. The city of Vienna cannot fulfill all your demands, most of them have to be solved by the national authorities and some of them on European level. But as a European Metropolis, as a city that is proud of being ranked of having the highest quality of life in the world, we can and should express our solidarity and our welcome to any single person that comes and looks for shelter, respect and perspective of a decent live in our wonderful hometown.

Wir erleben gerade einen historischen Moment in Wien. Viele von uns sind damit überfordert. Viele von uns – auch jene, die immer für eine sozial gerechte, weltoffene und respektvolle Gesellschaft eingetreten sind – sind überfordert mit der Tatsache, dass da auf einmal Menschen kommen, Verfolgte, Flüchtlinge, die nicht als BittstellerInnen auftreten, die nicht das Haupt neigen wenn sie um Asyl, um Hilfe, um Obdach bitten, sondern die Forderungen stellen, Forderungen, die von vielen als überzogen wahrgenommen werden, weil sie nicht in unser Bild von BittstellerInnen, von Gästen, von verfolgten Armutschkerln passen.

Weil sie leben wollen und nicht nur überleben, weil sie nicht nur versorgt werden wollen, ja in Wahrheit gar nicht versorgt werden wollen, sondern Arbeit, Bildung, Selbstbestimmung, Lebensperspektiven und freie Ortswahl, ja überhaupt Freiheit verlangen. …

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Über Freiheit, Kunst und Zensur

Dutzende Mails, hunderte Kommentare auf Twitter, bis dato 350 Posts allein auf meiner Facebook-Seite: Ich weiß jetzt, was ein Shitstorm ist. Was war passiert?

Am Mittwoch kontaktierte mich ein Journalist des Kurier, der mich fragte warum ich im vergangenen Kulturausschuss einer Subvention von insgesamt 712.000 Euro für VÖM (das ist Planet Music im Gasometer) und Szene Wien, beide geleitet von Josef „Muff“ Sopper, zugestimmt hätte. Immerhin hätten doch die Grünen – neben anderen Bedenken – immer dagegen protestiert, dass dort immer wieder explizit sexistische, homophobe und rassistische Bands aufgetreten seien. Und für den 8.12., also gestern, sei erneut eine Band programmiert, die alle drei Kriterien in besonders ekelhafter Weise vereint: Die Hinichen, eine Gruppe, die explizit frauen- und lesbenfeindliche, Gewalt gegen Frauen verherrlichende und rassistische Inhalte verbreitet – etwa mit Texten wie „Wir mischen auf im Frauenhaus, wir peitschen die Emanzen aus, wir treiben die Lesben vor uns her (…) Die Fotzen ja die ghörn verdroschen“ (s.u.). …

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To Jango with Love

Jango Edwards erhielt heute aus der Hand von Kulturstadtrat Mailath-Pokorny das Goldene Verdienstzeichen der Stadt Wien. Wer Jango kennt wird sich nicht wundern, dass Festakt etwas anders verlief als normalerweise: Für die Ehrenzeichenkanzlei, aber auch für Kameraleute und manch andere Anwesende war Jangos Auftritt eine, sagen wir mal, Herausforderung.

Hier die Laudatio, die ich auf Jangos Wunsch halten durfte. Auch meine Rede begann etwas ungewöhnlich: Mit nix. Also zumindest erstmal nicht mit Reden.

This is about power. This is about freedom. This is about love. This is about things that Jango Edwards has given to us.

One of the lessons I learned from Jango is that you don’t have to do nothing to get all that.

I did nothing now, I just gave myself the freedom to do nothing – and I got all your attention. And you can believe me, it’s hard to do nothing, it takes a lot of courage to just stand here doing nothing. And I got all your attention. Maybe I should do that in the next session of the Gemeinderat. I’m sure I will get an Ordnungsruf, a call for obedience. …

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Kulturausschuss vom 27. November 2012

Hier das Protokoll des heutigen Kulturausschusses. Wo nicht anders vermerkt erfolgte die Abstimmung einstimmig.

Post Nr. 1
Die Subvention an den „Verein für integrative Lebensgestaltung“ für die kulturelle Jahrestätigkeit inklusive Abo-Konzerte im Jahr 2012 in der Höhe von 10 000 EUR wird genehmigt. Die Bedeckung ist auf Haushaltsstelle 1/3813/757 gegeben.

Post Nr. 2
Der Magistratsabteilung 7 wird für Subventionen für „Stadtteilkultur und Interkulturalität“ im Jahr 2013 ein Rahmenbetrag in der Höhe von 1 371 000 EUR genehmigt. Für die Bedeckung ist im Voranschlag 2013 auf Haushaltsstelle 1/3813/757 Vorsorge zu treffen.
(weiter an: Stadtsenat und Gemeinderat)

Post Nr. 3
Die Subvention an den Verein QWien – Zentrum für schwul/lesbische Kultur und Geschichte für die Durchführung von wissenschaftlichen Aktivitäten im Jahr 2013 in der Höhe von 120 000 EUR wird genehmigt. Für die Bedeckung ist im Voranschlag 2013 Vorsorge zu treffen.
(weiter an: Stadtsenat und Gemeinderat)
Gegen die Stimmen der FPÖ beschlossen.

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Kulturausschuss vom 5. November 2012

Hier das Protokoll des gestrigen Kulturausschusses. Wo nicht anders vermerkt erfolgte die Abstimmung einstimmig.

Post Nr. 1
1) Die Subvention an den Verein „Stadtforum (Kommunalpolitische Vereinigung für den städtischen Raum)“ für die Jahrestätigkeit im Jahr 2012 in der Höhe von 109 000 EUR wird genehmigt. Die Bedeckung ist – vorbehaltlich der Genehmigung des Punktes 2 – auf Ansatz 3819, sonstige kulturelle Maßnahmen, Post 757, laufende Transferzahlungen an private Organisationen ohne Erwerbszweck, im Voranschlag 2012 gegeben.
2) Für die Subvention an den Verein „Stadtforum (Kommunalpolitische Vereinigung für den städtischen Raum)“ für die Jahrestätigkeit im Jahr 2012 wird im Voranschlag 2012 auf Ansatz 3819, sonstige kulturelle Maßnahmen, Post 757, laufende Transferzahlungen an private Organisationen ohne Erwerbszweck, eine fünfte Überschreitung in der Höhe von 109 000 EUR genehmigt, die in Verstärkungsmitteln mit 109 000 EUR zu decken ist.
(weiter an: Stadtsenat und Gemeinderat)
Gegen die Stimmen der FPÖ angenommen

Post Nr. 2
Zur Förderung an diverse Theatergruppen und -institutionen in Form von Standortförderungen, Jahressubventionen, Projektzuschüssen und Beratungskosten wird im Jahr 2013 ein erster Rahmenbetrag in der Höhe von 2 500 000 EUR genehmigt. Für die Bedeckung des Betrages in der Höhe von 2 500 000 EUR ist im Voranschlag 2013 Vorsorge zu treffen.
(weiter an: Stadtsenat und Gemeinderat)
Gegen die Stimmen der ÖVP angenommen

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Rede zum Kulturprojekt „Wienwoche“

Vor einem Jahr hat die Stadt Wien ein neues Kulturprojekt ins Leben gerufen, für das es den Grünen gelungen ist Mittel aus dem bisherigen Topf für Parteifeste freizumachen. Am Wochenende ist die erste Wienwoche zu Ende gegangen. Ein voller Erfolg (siehe diese Bilanz).

Vergangene Woche durfte ich dazu im Gemeinderat reden. Weil ich dabei viel Spaß hatte stelle ich das (unkorrigierte) Wortprotokoll hier zur Verfügung.

Ich bin eine Spur traurig, Isabella (Leeb, Kultursprecherin der ÖVP, Anm.), dass du heute deine Pressesprecherinnentätigkeit für ein anderes Projekt offenbar beendet hast. Du hast nämlich sehr, sehr viel dazu beigetragen, dass ein anderes Kulturprojekt, das wir mitverantworten durften, einen ganz, ganz großen Erfolg erlebt hat. Es ist noch nicht vorbei, aber es hat auch dank deiner Mitarbeit eine unglaublich mediale und öffentliche Aufmerksamkeit erlangt, nämlich die Wien-Woche. Ich hoffe, dass du deine Pressesprecherinnentätigkeit für dieses Projekt weiterführen wirst. Es war sehr gut, es war nämlich eine der Absichten dieses Projektes Wien-Woche, so was wie eine öffentliche Auseinandersetzung mit der Stadt, mit politischen Themen in der Stadt und mit Kultur in der Stadt anzureißen, zu führen, sich dem zu stellen. Ich bin dir dankbar dafür, dass du da deinen Beitrag auch geleistet hast.
Es freut mich auch sehr, dass sich, glaube ich, soweit ich das überblicken kann, zum ersten Mal in der Geschichte die beiden Parteichefs in Person des Herrn Parteiobmannes Juraczka und des Klubchefs Gudenus zum Thema Kultur geäußert haben und damit Kultur zur Chefsache erhoben haben. …

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Kulturausschuss vom 9. Oktober 2012

Hier das Protokoll des gestrigen Kulturausschusses. Wo nicht anders vermerkt erfolgte die Abstimmung einstimmig.

Post Nr. 1

Änderung des Wiener Tanzschulgesetzes 1996
(weiter an: Landtag)
Meine Aussendung dazu

Post Nr. 2

Die Subvention an den Verein „Steine der Erinnerung an jüdische Opfer des Holocausts“ für das Projekt „Steine der Erinnerung im Jahr 2012“ in der Höhe von 7 000 EUR wird genehmigt. Die Bedeckung ist auf Haushaltsstelle 1/3813/757 gegeben.
GR Ebinger (FPÖ): Warum sind die Steine am Gehsteig, ist das nicht entwürdigend?
StR Mailath-Pokorny: Das ist eine Idee des Vereins und wird von den Nachfahren der Opfer begrüßt und als würdig empfunden.

Post Nr. 3

Die Subvention an die IG Autorinnen Autoren im Jahr 2012 für die Durchführung des Projektes „Writers in Exile – Zufluchtstätte Wien“ in der Höhe von 17 900 EUR wird genehmigt. Die Bedeckung ist auf Haushaltsstelle 1/3300/757, gegeben.
(weiter an: Stadtsenat und Gemeinderat)

Post Nr. 4

Der Schenkung des künstlerischen Konvoluts von Herrn Prof. Jorg Hartig (laut beigefügtem Werkverzeichnis) an die Stadt Wien wird zugestimmt.
(weiter an: Stadtsenat und Gemeinderat)

Post Nr. 5

Die Subvention an den Verein „Gesellschaft der Freunde des österreichischen Circus-Museums“ im Jahr 2012 für die Fertigstellung des „Circus- und Clownmuseums Wien“ in der Höhe von 30 000 EUR wird genehmigt. Die Bedeckung ist auf Haushaltsstelle 1/3813/757, gegeben.
(weiter an: Stadtsenat und Gemeinderat)

Post Nr. 6

Die Subvention an den Verein „Österreichische Gesellschaft zur Erhaltung und Förderung der jüdischen Kultur und Tradition“ in der Höhe von 70 000 EUR für das Jüdische Filmfestival 2012 wird genehmigt. Die Bedeckung ist auf der Haushaltsstelle 1/3710/757 gegeben.
(weiter an: Stadtsenat und Gemeinderat)

Post Nr. 7
Allfälliges

Post Nr. 8

Die Subvention an „Romano Centro – Verein für Roma“ für das „Roma-Kultur-Festival für Kinder und Jugendliche“ im Jahr 2012 in der Höhe von 11 000 EUR wird genehmigt. Die Bedeckung ist auf der Haushaltsstelle 1/3813/757 gegeben.

Post Nr. 9

1) Die Subvention an den Verein Wiener Theaterpreis für die Veranstaltung und Organisation des „NESTROY Theaterpreises“ im Jahr 2012 (inklusive Vorkosten für den NESTROY-Preis 2012, die bereits 2011 angefallen sind) sowie für die teilweise Abdeckung von Restverbindlichkeiten aus Vorperioden in der Höhe von 130 000 EUR wird genehmigt. Die Bedeckung ist – vorbehaltlich der Genehmigung des Punktes 2 – auf Ansatz 3240, Förderung der darstellenden Kunst, Post 757, laufende Transferzahlungen an private Organisationen ohne Erwerbszweck, im Voranschlag 2012 gegeben.
2) Für die Subvention an den Verein Wiener Theaterpreis für die Veranstaltung und Organisation des „NESTROY Theaterpreises“ im Jahr 2012 (inklusive Vorkosten für den NESTROY-Preis 2012, die bereits 2011 angefallen sind) sowie für eine teilweise Abdeckung von Restverbindlichkeiten aus Vorperioden wird im Voranschlag 2012 auf Ansatz 3240, Förderung der darstellenden Kunst, Post 757, laufende Transferzahlungen an private Organisationen ohne Erwerbszweck, eine dritte Überschreitung in Höhe von 130 000 EUR genehmigt, die in Minderausgaben auf Ansatz 3819, Sonstige kulturelle Maßnahmen, Post 775, Kapitaltransferzahlungen an Unternehmungen (ohne Finanzunternehmungen) mit 100 000 EUR und auf Ansatz 0264, Sammelansatz Geschäftsgruppe 4, Post 581, Sonstige Dienstgeberbeiträge zur sozialen Sicherheit mit 30 000 EUR zu decken ist.
(weiter an: Stadtsenat und Gemeinderat)

Post Nr. 10

Die Subvention an die echo medienhaus GesmbH im Jahr 2012 für die Durchführung der Veranstaltung „Rund um die Burg 2012“ in der Höhe von 31 000 EUR wird genehmigt. Die Bedeckung ist auf Haushaltsstelle 1/3300/755, gegeben.
(weiter an: Stadtsenat und Gemeinderat)
GR Leeb (ÖVP): Warum muss das ausgerechnet echo machen?
MA7: Weil der Verein Asset, der das bisher gemacht hat, von sich aus gesagt hat die Veranstaltung für die Subventionshöhe nicht mehr ausrichten zu können.
StR Mailath widerlegt Behauptung der FPÖ, dass um dieses Geld das Geburtstagsfest des Bürgermeisters ausgerichtet wurde
Gegen die Stimmen von ÖVP und FPÖ beschlossen

Post Nr. 11

Die Subvention an die Literatur- und Contentmarketing GesmbH im Jahr 2012 für die Durchführung der Lesefestwoche im Rahmen der BUCH WIEN 2012 in der Höhe von
50 000 EUR wird genehmigt. Die Bedeckung ist auf Haushaltsstelle 1/3300/755, gegeben.
(weiter an: Stadtsenat und Gemeinderat)

Post Nr. 12

Für die Digitalisierung von Archivgut wird im Voranschlag 2012 auf Ansatz 2830, Stadt- und Landesarchiv, Post 728, Entgelte für sonstige Leistungen eine erste Überschreitung in der Höhe von 13 000 EUR genehmigt, die in Mehreinnahmen auf Ansatz 2830, Stadt- und Landesarchiv, Post 817, Kostenbeiträge (Kostenersätze) für sonstige Leistungen mit 13 000 EUR zu decken ist.

Post Nr. 13

Für die Erwerbung des Nachlasses Max Reinhardt wird im Voranschlag 2012 auf Ansatz 2840, Stadt- und Landesbibliothek , Post 401, Materialien (soweit nicht zugeordnet), eine zweite Überschreitung in der Höhe von 95 000 EUR genehmigt, die in Mehreinnahmen auf Ansatz 2840, Stadt- und Landesbibliothek, Post 878, Kapitaltransferzahlungen von privaten Haushalten, zu bedecken ist.

Post Nr. 14

Für den Bildankauf wird im Voranschlag 2012 auf Ansatz 3120, Maßnahmen zur Förderung der bildenden Künste, Post 728, Entgelte für sonstige Leistungen, eine erste Überschreitung in Höhe von 8 000 EUR genehmigt, die in Mehreinnahmen auf Ansatz 3120, Maßnahmen zur Förderung der bildenden Künste, Post 829, sonstige Einnahmen, zu bedecken ist.

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Kulturausschuss vom 4. September 2012

Hier das Protokoll des heutigen Kulturausschusses. Wo nicht anders vermerkt erfolgte die Abstimmung einstimmig.

Post Nr. 1
Die Subvention an die Österreichische Gesellschaft der Freunde der Hebräischen Universität Jerusalem für die Durchführung von drei Wien-bezogenen Forschungsprojekten im Jahr 2012 in der Höhe von 22 000 EUR wird genehmigt. Die Bedeckung ist auf Haushaltsstelle 1/2891/757 gegeben.

Post Nr. 2
Die Subvention an die Demokratiezentrum Wien GmbH für die Durchführung von wissenschaftlichen Vorhaben im Jahr 2012 in der Höhe von 50 000 EUR wird genehmigt. Die Bedeckung ist auf Haushaltsstelle 1/2891/757 gegeben.
Gegen die Stimmen der FPÖ beschlossen

Post Nr. 3
Die Subvention an den Verein Neigungsgruppe Design im Jahr 2012 für das Projekt VIENNA DESIGN WEEK 2012 in der Höhe von 10 000 EUR wird genehmigt. Die Bedeckung ist auf der Haushaltsstelle 1/3120/757 gegeben.

Post Nr. 4
Allfälliges

Post Nr. 5
Die Subvention an die Interessengemeinschaft Jazz Wien im Jahr 2012 für ein Jazz Club Festival in Wien in der Höhe von 94 000 EUR wird genehmigt. Die Bedeckung ist auf Haushaltsstelle 1/3220/755 gegeben. …

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Theaterreform: Gut, aber verbesserungswürdig

Vor neun Jahren beschloss der Gemeinderat einstimmig die Wiener Theaterreform. Das Ziel war eine Systematisierung der Förderung der Darstellenden Künste in Wien – genau genommen der kleinen und mittleren Bühnen ebenso wie der freien Gruppen – um damit Sichtbarkeit, Innovationscharakter, internationale Öffnung und Vernetzung zu stärken.

Anlässlich der Rot-Grünen Koalitionsverhandlungen wollten wir wissen, wie sehr das gelungen ist und wo es – auch angesichts mittlerweile stagnierender Budgets – Verbesserungsbedarf gibt. Unter Einbeziehung von VertreterInnen der Szene (vor allem der Plattform zeitgenössischer Theater- und Tanzhäuser PZTT und der IG Freie Theaterarbeit) hat das NPO-Institut der Wirtschaftsuniversität Wien die Theaterreform evaluiert und heute eine umfangreiche Studie dazu veröffentlicht.

Die Ergebnisse sollen nicht nur in künftige Förderentscheidungen einfließen, sondern vor allem in einem partizipativen Prozess gemeinsam mit allen betroffenen Kulturschaffenden diskutiert und letztendlich zu einer Reform der Reform führen: Theaterreform 2.0, sozusagen.

Ohne diesen anstehenden Entscheidungen vorgreifen zu wollen lassen sich aus der Studie bereits ein paar Tendenzen ablesen: …

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Endlich: Lueger-Ring umbenannt!

„Dass ich das noch erlebe!“, war die erste freudige Reaktion vieler, als wir im April die Umbenennung des Dr. Karl Lueger Rings in Universitätsring bekannt geben konnten. Genau zwanzig Jahre zuvor hatten die Grünen im Wiener Gemeinderat den ersten Antrag gestellt, den Ringabschnitt zwischen Uni und Burgtheater umzubenennen. Der Grund: Der christlichsoziale Wiener Bürgermeister Lueger war ein übler Antisemit und Hetzer, wofür er sogar von Hitler bewundert wurde. Er kann getrost als Wegbereiter des populistischen Antisemitismus bezeichnet werden, der letztendlich in der Shoah mündete. Mehrere Straßen, Plätze, Bauwerke und Denkmäler sind ohne jegliche historisch-kritische Reflexion nach ihm benannt. Dass ausgerechnet die ehrwürdige Alma Mater seit der austrofaschistischen Machtübernahme so eine peinliche Adresse an so prominenter Stelle tragen musste war für die Grünen, aber auch für kritische WissenschafterInnen und KünstlerInnen, für die Israelitische Kultusgemeinde, den Verein Gedenkdienst, den Arbeitskreis zur Umgestaltung des Lueger-Denkmals und andere antifaschistische Initiativen ebenso unverständlich wie die unreflektierte Ehrung durch das Denkmal am gleichnamigen Platz. Vor allem aber für überlebende Opfer des Antisemitismus und ihre Nachfahren, für Jüdinnen und Juden, war diese Geschichtsverweigerung ein Schlag ins Gesicht.

Seit 1992 haben die Grünen deshalb zahlreiche Anträge auf einen aktiven Umgang mit diesen Schandflecken der Wiener Stadtgeschichte eingebracht – und scheiterten immer wieder an der Rathausmehrheit, die sich vehement gegen eine Umbenennung aussprach. Und natürlich liefen auch die beiden Rechtsparteien Sturm gegen den Verlust ihrer Identifikationsfigur.

Rot-Grün macht’s möglich

Nun, reichlich spät, im Jahr 2012, ist es endlich soweit. Unsere jahrelange Überzeugungsarbeit, der Druck der Universität Wien, aber auch der vielen Menschen die im Hintergrund Sensibilisierungsarbeit geleistet haben, zeigt Wirkung. Heute vormittag durfte ich gemeinsam mit Stadtrat Mailath-Pokorny und Unirektor Heinz Engl die Straßentafel des neuen Universitätsring enthüllen. Besonders freut mich, dass der Kulturstadtrat das Grüne Anliegen nun zu seinem gemacht hat. Die Rechten schreien, lassen wir sie schreien. Wir werden dranbleiben und weiterhin auf einen aktiven Umgang mit den dunklen Flecken unserer Vergangenheit setzen. Ich nenne hier – neben der notwendigen Kontextualisierung des Lueger-Denkmals – etwa die vereinbarten rot-grünen Koalitionsprojekte zur Errichtung von Mahnmälern für Deserteure ebenso wie für homosexuelle Opfer des Nationalsozialismus, die Erhaltung jüdischer Friedhöfe, die Infragestellung dubioser Ehrengräber und weitere öffentliche Plätze, die zurzeit von einer HistorikerInnenkommission unter Leitung von Prof. Oliver Rathkolb untersucht werden.

Es geht nicht um Tilgung von Vergangenheit, im Gegenteil: Es geht um den Versuch von Wiedergutmachung und um eine aktive Auseinandersetzung nach dem Motto „Niemals vergessen!“ als Basis für eine lebendige Weiterentwicklung von Demokratie und Menschenrechten.

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