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In Gott’s Nam

Ich habe hier bereits mehrfach über den Anarcho-Clown Leo Bassi berichtet, dessen religionskritisches Stück „La Revelación“ wütende Reaktionen katholischer Fundamentalisten – bis hin zum versuchten Terroranschlag – hervorgerufen hat. Das Video zeigt, mit welchem Eifer dieser Kreuzzug in Spanien geführt wird.

Leo Bassi geht mit der englischsprachigen Version seines Stücks (Auszüge siehe Video unten) heuer auf Deutschlandtournee und wird es am 16. und 17. Mai auch im Linzer Posthof und im Wiener Orpheum präsentieren – rechtzeitige Kartenreservierung empfohlen.

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CSR-Lüge revisited

Das Feigenblatt beginnt zu rutschen. Wollen wir wirklich wissen, was dahinter steckt? Nicht nur KonsumentInnen, sondern auch Medien fragen sich endlich, was denn dran sei an der „Sozialen Unternehmensverantwortung“. Nach trend (s.u.) und Kölner Stadtanzeiger hat mich nun auch das feurige Jugend-Onlinemagazin chilli.cc gefragt, was wir den CSR-Predigern glauben sollen.

„CSR fördert einen langfristigen Vertrauensaufbau zwischen Unternehmen und Zielgruppen und sichert die Akzeptanz der marktwirtschaftlich-liberalen Wirtschaft“, sagt da einer von ihnen. Damit sagt er zumindest, worum’s geht. Im Winde wiegt sich das Feigenblatt.

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Das böse Geschäft mit dem guten Gewissen

Scannen00012Das österreichische Wirtschaftsmagazin trend hat mich interviewt und eine kritische und gut recherchierte Titelgeschichte zum Thema „Corporate Social Responsibility“ verfasst.

Das Schöne daran: Anders als die meisten Publikationen der letzten Zeit kommt der Artikel ohne den krampfhaften Versuch aus, an der Selbstbeweihräucherung der Konzerne auf Teufel komm raus (und an der Realität vorbei) was Gutes zu finden. Keine Hybridauto-Hymnen und keine LOHAS-Euphorie. Auch Labels wie das der Rainforest-Alliance, die Chiquita, Kraft Foods & Co. als „fair“ zertifiziert (ich nenne das Fairtrash) werden als „billiger Ausweg“ erkannt. Bravo!

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Mein Zimmer ist frei

Familien mit kleinen Kindern werden um 4 Uhr früh von der Fremdenpolizei aus dem Bett geholt und abgeschoben, Paare werden auseinander gerissen, Kinder von ihren Eltern getrennt. In Klagenfurt stürmt die Fremdenpolizei ohne Durchsuchungsbefehl das Haus einer pensionierten Volksschullehrerin, weil „bei Ihnen gehen Schwarze aus und ein, wir beobachten Sie schon lange“. Einer Tschetschenin, die Opfer einer Massenvergewaltigung im Krieg geworden war, wird gesagt, dies könne nur erfunden sein, da „eine sexuell geschändete Frau mit Sicherheit von ihrem Ehemann mit Schmach behandelt, wenn nicht sogar getötet“ worden wäre. Auf deutsch: Da sie ihr Mann nicht umgebracht hat, kann sie nicht vergewaltigt worden sein.

Es wird Zeit, sich öffentlich dazu zu bekennen, dass man diese Unmenschlichkeit nicht mehr in Kauf nimmt. Der Cartoonist Manfred Deix, die Schriftstellerin Marlene Streeruwitz, die Chefin der Nationalbibliothek Johanna Rachinger und viele andere haben bekannt gegeben, dass sie Menschen, die auf der Flucht vor der Fremdenpolizei sind, natürlich verstecken würden.

Solidarisieren wir uns mit ihnen! 69 Menschen wurden heuer bereits wegen „Beihilfe zu unbefugtem Aufenthalt“ angezeigt, sechs Helfer von Asylwerbern nach Paragraf 115 des Fremdenpolizeigesetzes verurteilt. Doch je mehr Leute öffentlich bekennen, dass sie sich diesen unmenschlichen Gesetzen widersetzen, desto schwieriger wird es für Platter und Co., ihre gnadenlose Linie durchzuhalten.

Ich finde, dieses Gesetz ist unrecht, und werde es im Ernstfall brechen.

Zeigt Zivilcourage! Unterzeichnet die Solidaritätsliste gegen Abschiebung: http://gegenabschiebung.wordpress.com

Die Unterzeichneten geben offen zu: “Ich helfe Menschen im Ernstfall weiter, auch wenn sie illegalisiert wurden”.

Verbreitet diesen Link bitte weiter, damit möglichst viele unterschreiben!

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Buchpräsentation mit Leo Bassi

ich habe hier schon ein paarmal über den radikalclown leo bassi geschrieben. gestern hatte ich die große ehre, gemeinsam mit leo bassi dessen neues buch „la revelación“ – eine scharfsinnige abrechnung mit den monotheistischen religionen – auf dem internationalen clownfestival festiclown in santiago de compostela zu präsentieren.

beim abendessen erzählte der 55jährige über seine schwierigkeiten, als spross einer traditionsreichen zirkusfamilie ein buch zu schreiben. er selbst habe seinem vater lesen und schreiben beigebracht, während sein onkel, der es als erfolgreicher clown zum multimillionär gebracht hat, analfabet geblieben sei. und laut bassis mutter schrieben nur „zivile“ bücher, zirkusmenschen niemals. „zivile“ haben nämlich nicht die die eier, von der manege oder bühne aus den menschen die dinge ins gesicht zu sagen.

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Polizisten auf die Straße!

Weil 105 Euro doch relativ viel sind, habe ich heute auf Anraten von Rechtsanwalt Dr. Heinrich Vana einen Einspruch hinsichtlich der Höhe der Strafe (s.u.) verfasst und an die Bundespolizeidirektion Wien gesandt:

Lieber Herr ORat Mag. Kittinger,

in Anerkennung der Tatsache, dass ich mich am 7.4.2007 illegal versammelt habe möchte ich Sie höflichst bitten, das Strafmaß so weit wie möglich auf eine Ihnen angemessen erscheinende Höhe herabzusetzen, da ich

  • derzeit Clown in Ausbildung bin, als solcher noch über kein Einkommen verfüge und auch meine Einkünfte aus journalistischer Tätigkeit sich dem Ende zuneigen
  • irrtümlich der Annahme war, an einer angemeldeten Kundgebung zum Thema „Meinungsfreiheit“ teilgenommen zu haben. Niemals würde ich, wie in der Anzeige vermerkt, an einer Kundgebung teilnehmen, die das Thema „Mehr Polizisten auf Österreichs Straßen“ ins Lächerliche zieht, da ich überhaupt nichts gegen mehr Polizisten auf Österreichs Straßen habe, im Gegenteil!
  • mich so gut wie möglich bemühe ein guter Bürger zu sein in dessen Absicht es keinesfalls steht oder jemals stand, das Versammlungsgesetz zu übertreten.

Ich danke für Ihre wohlwollende Kenntnisnahme,

mit freundlichen Grüßen

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Ich habe mich illegal versammelt

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105 euro strafe verhängt die bundespolizeidirektion wien über mich, weil ich mir auf einer demonstration „für meinungsfreiheit“ eines grüppchens rassisten (siehe eintrag weiter unten) die freiheit geleistet habe, eine antirassistische meinung zu demonstrieren. hier ein auszug aus dem polizeiprotokoll:

Bemerkt wird, dass ab 14:00 Uhr eine angemeldete Kundgebung zum Thema „Mehr Polizisten auf Österreichs Straßen“ stattfand, an welcher insgesamt 4 Aktivisten teilnahmen. Als Mittel zur Manifestation wurde ein Transparent verwendet.

Durch die Teilnehmer der unangemeldeten Kundgebung wurde die ordnungsgemäß abgehaltene Kundgebung insofern gesört, in dem die Teilnehmer sich vor das Transparent stellten und durch Parolen das oa Thema ins Lächerliche zogen.

Aufgrund des Verhaltens der oa Teilnehmer der unangemeldeten Kundgebung wurde (…) die Kundgebung gem §14 VersG für aufgelöst erklärrt und die Manifestanten aufgefordert, die Versammlungsörtlichkeit unverzüglich zu verlassen. (…) Aufgrund der Tatsache, dass insgesamt 15 Manifestanten – unter ihnen der oa Angezeigte – der Verpflichtung gem VersG nicht nachkamen, lag nun eine Strafbarkeit gem oa zitierter Gesetzesstelle vor.

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