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Stop racist Unilever-Campaign in Austria

eskimoweb1_bodySoeben habe ich eine Facebook-Gruppe mit dem Ziel gegründet, internationalen Druck auf Eskimo Österreich aufzubauen, damit dieser seine neue „Mohr im Hemd“-Werbelinie stoppt und eine offizielle Entschuldigung abgibt. Die Bezeichnung „Mohr im Hemd“ für eine traditionelle österreichische Süßspeise beruht auf rassistischen und kolonialistischen Klischees. Es ist dabei unerheblich, ob Eskimo damit Rassismus intendiert (was ich ausdrücklich nicht unterstelle) oder die österreichische Mehrheitsbevölkerung die Kampagne als rassistisch empfindet. Die Fortschreibung rassistischer Bilder im Sprachgebrauch ist für von Rassimus Betroffenen verletzend und deshalb strukturell rassistisch.

Für einen internationalen Konzern (hier ein paar ältere Infos aus dem Schwarzbuch Markenfirmen über Unilever, zu dem Eskimo gehört) ist das imageschädigend, deshalb bitte ich Euch der Facebook-Gruppe beizutreten und an die unten angeführten Adressen Protestmails zu schicken. Und kündige auch gleich an, dass eine allfällige Fortsetzung der Werbelinie in der nächste Ausgabe des Buches ihren Niederschlag finden wird.

The Austrian branch of transnational company Unilever (Eskimo) is producing and marketing a new ice-cream under the name „Mohr im Hemd“ (http://de.wikipedia.org/wiki/Mohr_im_Hemd).

„Mohr“ (moor) as a colonial german word for African or Black people has a heavily colonialist and racist connotation. „Mohr im Hemd“ (moor in the shirt) is a traditional Austrian chocolate speciality which reminds of naked, „wild“ Africans. Unilever refuses any racist intentions and claims that it has tested the name for it’s campaign in broad market studies without any critical feedback. This does not surprise, given that racist wording and action is still widely accepted in Austria.

That’s why we want to get Unilever as a transnational company to put pressure to its Austrian branch to stop the „Mohr im Hemd“-products and advertising immediately and to bid for excuse officially with Austrian African, Black and other offended groups.

Please participate and write your protest to Press-Office.London@Unilever.com, mediarelations.rotterdam@unilever.com, karin.hoefferer@unilever.com (Austria), katja.praefke@unilever.com (Germany)

Hier noch ein paar empfehlenswerte Kommentare aus der Blogosphäre: Philipp Sonderegger, Michel Reimon, Martin Blumenau, Andreas Lindinger

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OÖN: Cobra platzte mit einem Einsatz in die Theaterprobe für „A Hetz“

Ab nächster Woche geht ein persönlicher Traum in Erfüllung: Ich spiele bei der Theaterproduktion „A Hetz“ des Theaters Hausruck mit. Ein Bericht der Oberösterreichischen Nachrichten zeigt, wie dort schon während der Proben Theater und Wirklichkeit verschwimmen:

OTTNANG. Während die Schauspieler vom Theater Hausruck am Ortsplatz für „A Hetz“ probten, rückte eine Cobra-Einheit an, um einen Drogendealer zu fassen. Kurios: Die Bevölkerung reagierte überhaupt nicht auf den Polizeieinsatz, dachte wohl, dass das zum Stück gehört.

Während die Schauspieler vom Theater Hausruck am Ortsplatz für „A Hetz“ probten, rückte eine Cobra-Einheit an, um einen Drogendealer zu fassen. Kurios: Die Bevölkerung reagierte überhaupt nicht auf den Polizeieinsatz, dachte wohl, dass das zum Stück gehört.

Obwohl die Elite-Polizisten schwer bewaffnet ein Haus stürmten, rührten die Passanten kein Ohrwaschl. „Die haben geglaubt, das sind Theaterleute“, erklärt Georg Schmidleitner. „Die Geschichte passt zu unserem Image“, kann Regisseur vom Theater Hausruck drei Tage später wieder schmunzeln. „Wir wollen überraschen und unberechenbar sein“, nennt er die Ziele vom Theater Hausruck.

Dazu gehört, dass bei „A Hetz oder Die letzten Tage der Menschlichkeit“ zwei prominente Globalisierungskritiker zum künstlerischen Team gestoßen sind: Christian Felber (Attac Österreich) und der Autor Klaus Werner-Lobo („Schwarzbuch Markenfirmen“, „Uns gehört die Welt“). Die beiden sind ausgebildete Bühnenakteure und werden in der Kirche Ottnang eine Station der Theaterbusreise gestalten. „Ich möchte die Zusammenhänge zwischen Armut und Reichtum aufzeigen“, sagt Werner-Lobo im OÖN-Gespräch. Die „Predigt mit Performance“ will die Besucher zu mehr Solidarität und Zivilcourage ermuntern. Werner-Lobo wird dabei als Clown auftreten – allerdings nicht als herkömmlicher Spaßmacher mit roter Nase, sondern als „Archetyp des Loosers“, etwa in der Nachfolge eines Charlie Chaplin.

Eine Woche vor der Premiere lädt das Theater Hausruck die Bevölkerung heute in den Gemeindesaal Holzleithen ein. „Die Leute habe die Chance, uns hautnah zu erleben“, betont Schmiedleitner. Für ihn ist „A Hetz“ noch vor der Premiere am 29. Juli ein Erfolg – durch die Auseinandersetzung mit dem Flüchtlingsthema, hätten viele ihre Ängste abgebaut.

Infos zu den Spielterminen: www.theaterhausruck.at

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Zündfunk: Ethischer Konsum, oder: Kann man sich eine bessere Welt kaufen?

Bayern 2: ZÜNDFUNK – Generator vom 12.7.09

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Mit dem Buch „No Logo“ der kanadischen Autorin Naomi Klein ertönte im Jahr 2000 eine neue Stimme in der globalisierungskritischen Bewegung. Klein führte zum ersten Mal auf, unter welchen Bedingungen stylische Klamotten oder Laptops von transnational agierenden Unternehmen produziert werden. Die Folge waren Kampagnen, Proteste und ein Bewusstseinswandel, der weit über die globalisierungskritische Bewegung hinaus ging: Als Konsument hat man Macht! Das dachten sich von da an auch Menschen, die sich vorher eher weniger um Politik geschert haben. Die fair gehandelte Banane erlebte einen kometenhaften Aufstieg und mit ihr kamen die LOHAS – die, die die Idee vom ethischen Konsum zum Lifestyle erhoben. Aber: Kann man sich wirklich eine bessere Welt kaufen? Der Zündfunk spricht darüber mit Christoph Harrach von Karmakonsum.de, bekennender LOHAS-Anhänger, sowie mit Claudia Langer, Gründerin von utopia.de. Ihr Credo frei nach Mahatma Ghandi: Fang bei dir selbst an, wenn du was ändern willst. Klaus Werner-Lobo, Autor von „Schwarzbuch Markenfirmen“, gehen Informationsnetzwerke für nachhaltiges Leben aber nicht weit genug – ebensowenig wie Hagen Pfaff von attac: Denn kauft man sich mit der fair gehandelten Banane nicht einfach nur ein gutes Gewissen?

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pte: Weggeworfenes Essen kann Hungernde sieben Mal sättigen

London/Wien (pte, 11.7.2009) Mehr als sieben Mal könnte man alle Hungernden der Erde sättigen, würde man die Nahrungsmittel, die in Europa und in den USA weggeworfen werden, verteilen. Diese Fakten basieren auf Recherchen des Kleinbauern und Lebensmittel-Analysten Tristram Stuart, der in seinem neuesten Buch „Waste: Uncovering the Food Scandal“ (erschienen im Penguin-Verlag http://www.penguin.co.uk ) die Zahlen ermittelt hat. Stuart ist von Yorkshire bis China, von Pakistan bis Japan gereist, um zu erforschen, wie viel Nahrungsmittel weggeworfen werden. Allein die Lebensmittel, die von Haushalten in Großbritannien weggeworfen werden, könnten 113 Mio. Menschen auf der Welt satt machen.

30 Prozent aller in Großbritannien verkauften Kartoffel landen im Abfall. Die Bauern und die Lebensmittelproduzenten in Großbritannien werfen rund eine Mio. Tonnen der Knolle jährlich in den Müll. Trotz der immer massiveren Fischereikrise werden zwischen 40 und 60 Prozent aller gefangenen Fische in europäischen Gewässern ins Meer zurückgeworfen. Alle davon sind bereits tot. Allein der Marktwert der drei wichtigsten Speisefische Großbritanniens, die weggeworfen werden, beträgt rund 80 Mio. Euro. Die 60 Mio. Briten werfen jährlich 484 Mio. Joghurts ungeöffnet in den Müll. Stuart kritisiert in seinem Buch besonders die Supermarktketten, da diese über die Nahrungsmittel, die weggeworfen werden, kaum oder nur sehr ungenügend Auskunft erteilen. Große Ketten wie etwa Sainsbury kommen auf jährlich rund 60.000 Tonnen, die Kette Asda sogar auf geschätzte 75.000 Tonnen Lebensmittel, die auf Deponien landen. Untersuchungen der Marktforschungsgruppe Biffa haben deutlich gezeigt, dass die Hälfte der Früchte und Gemüse, die für die Supermärkte gezogen werden, nie im Laden enden. Gründe dafür sind falsche Größen oder verändertes Aussehen.

„Das Problem ist nicht die Achtlosigkeit der Konsumenten“, meint Buchautor und Globalisierungskritiker Klaus Werner-Lobo im pressetext-Interview. Dass Lebensmittel weggeworfen werden, sei erwünscht, denn das Wirtschaftssystem lege es darauf an viel zu viel zu produzieren und kurze Ablaufdaten zu haben. „Das ganze System entspricht nicht den realen Bedürfnissen“, kritisiert der Autor. Das zeige etwa auch jene Vorgangsweise, Lebensmittelabfälle im Müllcontainer zu vergiften, damit sie niemand mehr konsumieren könne. Die herrschende Gesetzeslage will Arme und Mittellose kriminalisieren, wenn sie aus den Abfalleimern Nahrungsmittel, die verwendbar sind, entnehmen. „Die Erde könnte zwölf Mrd. Menschen sattmachen und dennoch sterben tagtäglich 24.000 Kinder an Hunger.“ Der tägliche Massenmord diene dem Profit. „Jedes weggeworfene Joghurt-Paket bringt dem Hersteller Profit, denn es wurde verkauft.“ Der Hersteller agiere nicht deswegen so, weil er böse sei, sondern weil das System des Kapitalismus so funktioniere.

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Il libro che le multinazionali non ti farebbero mai leggere

Heute erscheint „Uns gehört die Welt!“ im Verlag Newton Comton Editori unter dem schönen Titel „Das Buch das dich die Multis niemals lesen lassen würden“ auf Italienisch.

Am Wochenende druckte „La Repubblica delle Donne“ ein dreiseitiges Interview mit mir (siehe N°652, S.67) . Wobei die Redakteurin nicht nur aus „hab ich mal getroffen“ „bin in regelmäßigem Kontakt“, aus Berlusconi Putin und aus konkreten Markennamen namenlose Unternehmen machte, sondern insgesamt recht frei aus dem Englischen interpretierte.

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jetzt.de: Zum Beispiel Aktiv werden

jetztde Vor einigen Wochen habe ich vier Vorschläge gemacht, was jeder ganz persönlich tun kann. Die letzte Folge dieser Kolumne soll nun ein paar konkrete Beispiele für Aktionen zeigen – als Anregung und zur Ermutigung für eigene Ideen:

In vielen Städten veranstalten junge Menschen so genannte Globalisierte Stadtführungen: Mit der gemeinsamen „Besichtigung“ von H&M, McDonald’s und anderen Läden klären sie zum Beispiel Schulklassen vor Ort über ökologische und soziale Missstände in den Produktionsketten der großen Markenfirmen, aber auch über Alternativen wie den Fairen Handel auf. Sie informieren dort mitten im Geschäft über das, was nicht auf den Etiketten steht: Kinderarbeit, Niedrigstlöhne und andere Formen globaler Ausbeutung. In England gibt es eine Gruppe junger Menschen, die den Spaß noch weiter treibt: Sie pilgern in die großen Shoppingcenter und knien inbrünstig betend vor den dort angebotenen Markenartikeln nieder. Damit wollen sie auf satirische Weise öffentlich machen, wie sehr sich diese Einkaufstempel längst zu den Heiligtümern der modernen Konsumgesellschaft hochstilisiert haben.

Eine meiner Lieblingsaktionen fand statt, nachdem ich mit einer Gruppe Jugendlicher im Saarland einen Workshop gehalten hatte. Ich hatte ihnen von westafrikanischen Kindersklaven in der Kakaoernte für Firmen wie Kraft, Nestlé und andere erzählt. Die Kids waren stinksauer. Und sie wollten was tun. So entstand die Idee, KonsumentInnen über die Zustände in Afrika zu informieren. Wir kauften Klebeetiketten, auf die wir folgenden Text druckten: …

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Netzwerk Recherche: „Ansichten eines Clowns“

Im Rahmen einer Tagung des Netzwerk Recherche hat mich Laura Fabienne Schneider-Mombaur über die Zukunft der Undercover-Recherche, journalistische Ethik und die Chancen des Internet interviewt.

Wenn Sie Ihre Rollenrecherche mit der verdeckten Recherche im Feld eines Friedrich Mülln und der sehr persönlichen Enthüllungen einer Nicole Althaus vergleichen, die mit ihrer Beichtstuhlrecherche stärker nach innen recherchierte: Wo ordnen Sie Ihre Recherche als virtueller Coltan-Händler ein?

Werner-Lobo: Es war vom System her schon eine Recherche, die nach außen gerichtet war. Ich habe eine andere Rolle angenommen und versucht, diese Rolle so authentisch und glaubwürdig wie möglich zu spielen. Das Neue war sicher, dass ich das nur virtuell gemacht habe. Ich habe zumindest im ersten Teil der Recherche eine Internet-Identität angenommen, die in erster Linie darin bestand, mir eine E-Mail-Adresse mit einem anderen Namen zuzulegen. Ich habe gesagt: Ich heiße Robert Mbaye Leman, ich lebe in Tansania und ich habe Kontakt zu den Rebellen im östlichen Kongo. Und das ist im Internet schon eine fast komplette Identität.

Ihre Recherchen sind aus dem Jahr 2001. Ließe sich diese Methode der virtuellen Rollenrecherche im schnell sich wandelnden Internet heute noch einmal wiederholen?

Werner-Lobo: Es geht heute sicher nicht mehr so leicht, weil die Missbrauchsmöglichkeiten des Internets natürlich bekannter sind. Auch damals hatte ich nicht bei allen Firmen, die ich anschrieb, Glück. Nokia reagierte zum Beispiel nicht auf mein Angebot. Würde man das Rollenspiel noch einmal wiederholen, wäre es sicher nichts anderes, als würde Günter Wallraff versuchen, noch ein mal in dieselbe Rolle zu schlüpfen, die er schon einmal gespielt hat. Da müsste er sich wahrscheinlich auch etwas Neues einfallen lassen. Würde ich die Rollenrecherche in einem anderen Kontext ausprobieren, nicht bei großen Konzernen, sondern bei einer kleinen Firma oder gegenüber einer politischen Institution, stünden die Chancen wieder sehr sehr gut, dass es erneut funktioniert.

Was müsste man heute bei einer virtuellen Recherche im Ausland berücksichtigen?

Werner-Lobo: Ich hab das ja damals ganz billig gemacht: Ich bin einfach auf einen gmx-Webmail-Server gegangen, von dem man weiß, dass er im deutschen Sprachraum besonders stark vertreten ist, habe eine Gratis -Webadresse ausgewählt und das reichte damals. Heute müsste ich mir vermutlich eine afrikanische Internetadresse überlegen und zusätzlich einen Internet-Router besorgen. Schließlich ist es heute technisch möglich, sich IP-Adressen zu besorgen, mit denen man sich virtuell in Afrika befindet.

Wie kritisch gehen Sie da noch mit dem Internet als Recherchemedium um? …

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Ich unterwandere jetzt mal schnell die Grünen

Jetzt bin ich also grüner Vorwähler. Vor ein paar Monaten habe ich ein Formular ausgefüllt (das geht übrigens noch bis 15.6.) und damit meine Absicht erklärt, die Wiener Grünen zu unterstützen, um bei der Listenerstellung für die kommenden Gemeinderatswahlen mitzu(be)stimmen. Heute haben die Grünen meine Unterstützung angenommen, obwohl einige von ihnen zurecht befürchten, dass ich sie unterwandern will.

Ich möchte hier nicht die ganze Soap erzählen, die der heutigen Akzeptanz einiger „UnterstützerInnen“ vorausgegangen ist. Eine komplette Nachlese dazu findet sich hier. Ich selbst habe mich unter anderem hier und am Podium der Diskussion „Take over your local green party“ dazu geäußert. Was zur Folge hatte, dass ich nicht nur als „Proponent“ eines nicht vorhandenen Kollektivs deliriert wurde: „Find ich ziemlich seltsam von Werner Lobo sich als Proponent aufs Podium zu setzen ohne seine Interessen offenzulegen und zu sagen, dass er selber ein Mandat will“, schreibt da einer im Standard-Lesyforum. Dazu kann ich sagen: Sollte ich jemals ernsthaft solche Interessen hegen, werde ich sie gerne offenlegen. Zuerst meiner Frau, dann meinem engeren Freundeskreis, und falls das nichts hilft, der geneigten Öffentlichkeit (solange Grünmandatar David Ellensohn guten Sex ausschließt wird das aber eh nix; Macht und Geld sind mir nämlich zuwenig).

Ellensohn vermutet, die Vorwahlinitiative könnte dem „liberalen“ Flügel der Grünen nutzen, um den „Linken“ zu schaden und begründet das so:  „Alle, die eher etwas liberal sind, sagen: Das ist super.“

Soweit ich das beobachten kann hat er damit  recht: Nicht nur haben als „liberal“ geltende Grüne von Anfang an die Vorwahlen stürmisch begrüßt (und ihnen damit womöglich sogar geschadet), auch die Begleitmusik aus der Bloggerszene hat deutlich „liberale“ Töne. Oder sagen wir es so: Nur wenige der Befürworter haben einen ausgewiesenen antikapitalistischen Migrationshintergrund. Von den lauter Blökenden bin ich selbst vielleicht sogar der einzige „Linksradikale“ (dass ich wegen meiner Vorwahl-Befürwortung jetzt selbst quasi schon als Neoliberaler durchgehe ist lustig, wird mir aber keinen Platz am Buffet der Wirtschaftskammer bescheren).

Nur: Ist das nicht wurscht? Warum sollten  sich ausgerechnet linke Grüne vor dem Versuch fürchten, möglichst viele VorwählerInnen zu moblisieren? Reproduziert eine solche Angst nicht das Grüne Kernproblem im Umgang mit allen ihren WählerInnen: Dass Ihnen

  1. das Selbstvertrauen und das Feuer unterm Arsch fehlt, für die eigenen Überzeugungen mobilisieren zu können
  2. die Fähigkeit, mit potenziellen WählerInnen auf Augenhöhe zu kommunizieren, und vor allem
  3. die „große Erzählung“, die eigentlich hinter einer linken Utopie stehen müsste

Eine solche (hier übrigens mein kleiner Diskussionsvorschlag dazu) wurde aber in letzter Zeit viel zu wenig sichtbar. Die österreichischen Grünen haben es bei den EU-Wahlen nicht einmal geschafft, die an sich interessante Idee des Green New Deal rüberzubringen – von einer über den desaströsen Lissabon-Vertrag hinausgehenden Idee für eine EU-Verfassung ganz zu schweigen.

Außerdem halte ich jede auch nur erdenkliche Form partizipativer Demokratie für ein grundsätzlich „linkes“ Anliegen. Das sind die Vorwahlen zwar noch nicht per se, aber ich erachte sie als ein Experiment dafür. Das ist übrigens auch der Hauptgrund meiner Unterstützung dafür, falls wer fragt. In diesem Sinne: Liebe linke Grüne: Scheißts euch ned an. Avanti populo, ¡venceremos!

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jetzt.de: Zum Beispiel Rinderzucht – Kühe, die subventionierten Klimakiller

jetztde Was haben Adidas, Aldi, BMW, Carrefour, Clarks, Gucci, Honda, IKEA, Lidl, Makro, Nike, Reebok und Timberland mit Kühen zu tun? Und was mit dem Klimawandel? Sie alle wurden diese Woche von Greenpeace beschuldigt, zu einem erheblichen Teil mitschuld an der Abholzung brasilianischer Regenwälder zu sein.

Der Grund: Sie alle profitieren in der einen oder anderen Form von der Viehzucht im Amazonasgebiet. Und die ist, so Greenpeace, einer der größten Klimakiller der Welt. Vor allem, weil dafür – meist illegal – Tropenwälder für Weideflächen gerodet werden. Bis vor kurzem war es vor allem McDonald’s, der als weltgrößter Fleischverbraucher zuerst wegen der Rinderzucht und später wegen der Futtermittelgewinnung für Rinder in Form von Sojaplantagen für die Abholzungen verantwortlich gemacht wurde. Durch öffentlichen Druck konnte Greenpeace die Fastfoodkette dazu zwingen, wenigstens in den ökologisch sensibelsten Gebieten auf Rodungen zu verzichten.

Aldi, Lidl und Makro hingegen verkaufen laut Greenpeace noch immer Fleisch von illegalen Farmen im Amazonasgebiet. Und der Rest der genannten Firmen profitiere vom Leder der dort gezüchteten Tiere, so die Umwelschützer in ihrem aktuellen Bericht Slaughtering the Amazon. Das werde nämlich zum Großteil nach China, Italien und Vietnam. Und dort lassen die großen Marken dann auch für den europäischen Markt produzieren. …

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