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Entwicklungshilfe abschaffen

Im Rahmen von Africult 2004 habe ich gerade mit Yves Ekoué Amaizo von der Unido an einer Podiumsdiskussion zum Thema „Was wäre Europa ohne Entwicklungshilfe aus Afrika?“ teilgenommen. Immerhin fließt hundertfach mehr Kapital, Ressourcen und Arbeitskraft von Afrika nach Norden als staatliche Entwicklungshilfe nach Afrika.

Der togolesische Ökonom ist überhaupt für deren Abschaffung, da diese vor allem als machtpolitisches Instrument eingesetzt würden. „Wenn sich ein afrikanischer Politiker den Privatisierungsinteressen westlicher Konzerne verschließt“, so Amaizo, „dann kriegt er einen Anruf vom Botschafter eines Industrielandes, ob er noch länger im Amt bleiben oder künftig auf die Hilfszahlungen verzichten möchte, die in manchen Fällen immerhin 30 bis 50 Prozent des Budgets ausmachen.“

Verzichten könnte man darauf leicht, wenn dafür der Süd-Süd-Handel gefördert würde. Aber was wäre Europa ohne „Entwicklungshilfe“ aus dem Süden? Amaizo prophezeit uns „mehr soziale Sicherheit, weniger Steuern wegen des Wegfalls der Exportsubventionen und geringeren Migrationsdruck.“